In diesem Miniaturtheater betritt man in eine Künstlergarderobe in der eine halbtransparenter Spiegel die Sicht auf eine Miniaturbühne freigibt. Die Besucher des Theaters finden sich nun selbst en miniature auf der Bühne wieder, wo ihnen sieben kurze Szenen präsentiert werden: Ein Lichttechniker bei der Arbeit verweist einen des Raumes, eine Geigerin mit Repetitor fordert zum Mitsingen auf, ein Balletmeister lädt zur Probe ein, eine Zauberin stellt Rätsel, ein Regisseur lässt das Telefon in der Künstlergarderobe klingeln, Tänzer führen einige Schritte zur Imitation vor, Kinder lassen Zaubersprüche raten. Durch ihre Interaktion können die Theatergäste zu gleichberechtigten Schauspielern auf der Bühne werden. Und an der Außenwand des Theaters kann das Verhalten der Besucher-Akteure in einer Art Peep-Show auf zwei Monitoren beobachtet werden.
Bruno Cohen
Bruno Cohens Erfahrungen in der Theaterarbeit führten zum experimentellen Einsatz von Video- und Computertechnologien. Er erprobt neue Konstellationen zwischen Theaterraum und Publikum und erweitert die traditionelle Darstellung szenischer Handlung um Ebenen der Interaktion.
geb. 1953 in Straßburg, Frankreich, lebt und arbeitet in Nancy, Frankreich
