"Drei Ebenen sind in meiner kompositorischen Arbeit stets vorhanden: die Beziehung zu Kommunikation und erzählerischen Strukturen, widergespiegelt in der inneren Struktur meiner Werke, (...) die beständige Tendenz zur Dramaturgie, (...), und schließlich - als persönliche und intuitive Veranlagung - ein Sinn für die Qualität der Klänge: erinnernd an die Verschiedenartigkeit der Lichtnuancen, an die Vielzahl der Reflexe auf der Meeresoberfläche, akustische Perspektiven hervorbringend, die sich fortwährend in Wellen kaleidoskopischer Farben entwickeln." (Valerio Sannicandro)
Ius Lucis (2006/2007) ist eine Komposition von Valerio Sannicandro für zwei Instrumentalensembles in zwei verschiedenen Räumen, die elektronisch miteinander verbunden sind. Die Musik der Ensembles wird in Echtzeit-Transformation in den jeweils anderen Raum eingespielt und dabei live-elektronisch bearbeitet. Die ZuhörerInnen wechseln zwischen den Räumen und hören die jeweils anderen Fassungen der Musik, wodurch sich überlappende Erinnerungsbilder entstehen. Die Anordnung von Ensemble 1 (stereophone Aufstellung) und Ensemble 2 (Musiker sind um das Publikum platziert) erlaubt eine "orchestrierte Verräumlichung". Die Musiker sind unmittelbar mit den Lautsprechern verbunden, deren Klänge von der Elektronik verarbeitet und wiedergegeben werden. Der Klang bewegt sich ständig zwischen den Konzerträumen und die Raumakustik wird selbst zum musikalischen Gestaltungsmoment.
Im Auftrag des IRCAM, Werk aus dem Bereich musikalische Informatik des IRCAM: Serge Lemouton
Im ZKM entstand eine überarbeitete Fassung zur Erweiterung und Modifikation raumakustischer Komponenten