Der Industrieroboter erzeugt mit seinen Bewegungen herstellungsbedingt Geräusche, die in den Motoren, Gelenken und Getrieben entstehen. Diese Klänge der sechs motorischen Achsen stehen in direkter Abhängigkeit von der jeweiligen Drehgeschwindigkeit. Während sie im Normalfall ein Nebenprodukt einer programmierten Bewegungsfolge des Roboters sind, stehen die Töne in dieser Installation im Mittelpunkt. Die Achsen wurden in einem speziellen Verfahren gestimmt und können nun softwareseitig direkt mit der Erzeugung eines Tones und damit einer Bewegung angesteuert werden. Nunmehr kann der Roboter eine Reihe von markanten Musikstücken interpretieren, wobei er zum Erzeugen der Töne all seine Achsen in Bewegung setzt - die ausladenden Bewegungen der Maschine unterliegen also rein den Gesetzmäßigkeiten der Klanggenerierung. In der Ausstellung kann der Besucher über ein Interface Musikstücke auswählen, die der Roboter dann vorträgt. (robotlab)
„Robotix 2005“, PASS - Parc d'Aventures Scientifiques, Frameries (B), 12.03.-17.04.2005
Hardware: 1 KUKA KR15/2 Robotersystem Interface optional Kontaktmikrofone und Verstärkung Software: spezielles Bewegungsprogramm (KRL) spezielle Konvertierungssoftware zur Stimmung des Roboters (Visual Basic)
16 Songs; Dauer variiert zwischen 0:15 Min. und 0:45 Min.
Konzept und Realisierung: robotlab (Matthias Gommel, Martina Haitz, Jan Zappe) Produktion: robotlab mit Unterstützung des ZKM | Institut für Bildmedien
ZKM | Institut für Bildmedien, 2005.
robotlab
Die Künstlergruppe robotlab wurde im Jahr 2000 von den drei Mitgliedern Matthias Gommel, Martina Haitz und Jan Zappe am ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe gegründet. Seitdem arbeitet robotlab als unabhängige Gastkünstlergruppe im ZKM | Institut für Bildmedien an Installationen und Performances mit Industrierobotern.
Matthias Gommel
geb. 1970 in Leonberg, ist freier Medienkünstler und seit 2000 Associated Artist am ZKM | Karlsruhe. Als Mitbegründer der Künstlergruppe robotlab entwickelt er Robotikinstallationen, in denen Industrieroboter als autonome Performer im Kunstraum auftreten. In seinen multimedialen Installationen verbindet er konzeptuelle mit dokumentarischen Herangehensweisen und reflektiert soziopolitische, technologische und ökologische Themen.