Die Installation besteht aus drei Projektionen; als Steuerung dient ein Trackball auf einem Sockel. In der mittleren Projektion ist ein mosaikartiges Panorama kleiner Bilder zu sehen, die von verschiedenen Worten überlagert werden. Der Benutzer kann in Einzelbilder hineinzoomen und durch Anklicken eines bestimmten Begriffes ein neues Fenster öffnen. Die rechte Projektion zeigt wechselnde Videosequenzen aus Stadt- und Reisebildern, einer Choreographie mit zwei Tänzern und Techniklaboraufnahmen. Der Wechsel der Videosequenzen ist auf subtile Weise an den Benutzer gekoppelt. Als Soundtrack ist ein poetischer Text zu hören. Die linke Projektion zeigt sich ständig verändernde Wortketten.
Die Überlagerungen von Bild-, Text- und Klangebenen schaffen für den Benutzer Räume ganz unterschiedlicher Natur und lassen die Arbeit zu einem navigierbaren Gedicht werden.
„MultiMediale 4“, Karlsruhe (D), 1995
Hardware: 2 Apple Macintosh Power Pcs, 20 MB RAM/ 120 MB HD 1 Datenprojektor 2 Videoprojektoren Laserdiskplayer Stereo-verstärker Stereo-Laustprecher Trackball auf einem Sockel Software: Macromedia Director
Grundfläche Installation: 9 x 5 m 3 Projektionen zu je 2,20 x 3 m
Konzept, Video, Musik, Text, Standbilder: Bill Seaman Programmierung: Christian Ziegler Darsteller: Jenny Almendinger, Yasuaki Matsumoto Musik: Tony Wheeler (Saxophon), Catherine Hegwill (Cello) Ausführender Produzent: Andrew McClennan Produktion: Bill Seaman In Kooperation mit dem ZKM | Institut für Bildmedien und dem ICC - InterCommunication Center, Tokio (J) im Rahmen eines Projektstipendiums des Siemens Kulturprogramms
ZKM | Institut für Bildmedien, 1994-95.
Bill Seaman
Bill Seaman arbeitet in seinem umfangreichen Werk an einer eigenen filmischen Sprache. Schon frühe Videos erproben die Kombination aus Bild und Text. Die interaktiven Installationen der neunziger Jahre konfrontieren den Betrachter mit einer großen Zahl an Kombinationsmöglichkeiten aus Text, stehendem Bild und Filmsequenzen und stellen unterschiedliche Erzählformen nebeneinander. Die Intensität der Werkerfahrung entsteht aus einem dichten Gefüge individuell lesbarer Strukturen, die Bill Seaman als poetischen Raum zur Verfügung stellt.